Michael Klumb hat während der Pandemie die Idee gefasst seine Leidenschaft für Kaffee in eine Selbstständigkeit münden zu lassen. Seitdem macht er anderen mit seinem Unternehmen Röst.Bar.Keiten eine Freude mit gutem Kaffee und vermittelt Wissen darüber.

Michael, erzähl uns doch ein wenig über deinen Weg zum Gründer. Wie kam es dazu, dass du Röst.Bar.Keiten ins Leben gerufen hast?
Das war ein schrittweiser Prozess. Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Kaffee und Genuss, aber auch für das Unternehmertum. Nach meinem zweijährigen Aufenthalt in China, wo ich während der Pandemie mehr Zeit zum Nachdenken hatte, begann ich, mich intensiver mit dem Thema Kaffee zu beschäftigen. Zurück in Deutschland habe ich meinen ersten Siebträger gekauft, Kurse besucht und mich immer tiefer in die Materie eingearbeitet. Daraus entstand die Idee, meine Leidenschaften zu vereinen und Röst.Bar.Keiten zu gründen. Mittlerweile treibe ich diese Idee nebenberuflich weiter.
Schön, dass du die Pandemie für deine Leidenschaft nutzen konntest! Was bedeutet denn der Name „Röst:Bar.Keiten“ genau?
Der Name setzt sich aus „rösten“ und „Kostbarkeiten“ zusammen – und dann steckt da natürlich noch das Wort „Bar“ drin, also der Ort, an dem man den Kaffee verkosten kann. Kaffee ist für mich ein besonderes Produkt, das oft unterschätzt wird. Mir war es wichtig, einen Namen zu wählen, der mein Alleinstellungsmerkmal transportiert und als Marke Bestand hat.
Wie unterscheidet sich Röst.Bar.Keiten von klassischen Cafés oder Röstereien? Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du ein mobilen Service mit dem zu deinen Kundinnen und Kunden gehen kannst. Wie genau funktioniert dein Ansatz?
Ich habe momentan drei Säulen mit Röst.Bar.Keiten. Erstens die Wissensvermittlung durch Barista-Kurse Zuhause und Kaffee-Tastings, bei denen ich vor allem mein Wissen rund um Kaffee weitergebe.
Zweitens meine mobile Kaffeebar für Events, beispielsweise für Firmenfeiern Workshops und Weiteres. Zudem berate ich Menschen rund um das Thema Kaffee. Beispielsweise wenn sie sich eine Siebträger-Maschine anschaffen wollen und nicht wissen, worauf sie alles achten sollen. Hierbei arbeite ich mit den Menschen Ihren persönlichen Bedarf anhand ihrer Anforderungen raus, um Ihnen zu ermöglichen für sich das beste Setup zu finden. Ich bringe die Leute also direkt in Kontakt mit gutem Kaffee und helfe ihnen, ihre eigene Kaffee-Qualität zu verbessern.
Gab es denn bislang auch schon Herausforderungen, die du meistern musstest? Was würdest du rückblickend gerne anders machen? Hast du Tipps für angehende Gründerinnen und Gründer?
Eine der größten Herausforderungen ist die Sichtbarkeit. Eine Webseite allein reicht nicht, um Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Deshalb gehe ich aktiv auf Menschen zu, organisiere Verkostungen und baue ein Netzwerk auf. Und das kann ich auch nur allen anderen empfehlen: baut euch gute Kontakte auf!
Außerdem ist der Start ohne festes Ladenlokal und mit begrenztem Budget herausfordernd, aber ich wollte mich nicht verschulden und unabhängig bleiben. Deshalb baue ich mein Unternehmen organisch auf und investiere nur, was ich mir leisten kann.

Daraus schließe ich, dass du deine Finanzierung bislang allein gestemmt hast? Kannst du uns dazu mehr verraten?
Ich habe bewusst keine Kredite aufgenommen, sondern mit Ersparnissen gestartet. Mein Ziel ist es, dass sich das Unternehmen selbst trägt, bevor ich den nächsten großen Schritt, wie zum Beispiel ein eigenes Ladenlokal, in Angriff nehme.
Daraus schließe ich, dass du dir für die Zukunft von Röst.Bar.Keiten noch einiges vorstellen kannst, unter anderem eine eigene Fläche. Worauf können wir uns da in Zukunft noch freuen?
Meine Vision ist es, ein System aufzubauen, das auch ohne meine ständige Anwesenheit funktioniert. Eine kleine Rösterei mit angeschlossener Schulungslocation und Kaffee/Espresso-Bar wäre ideal. Bis dahin sammle ich Erfahrungen, optimiere meine Prozesse und wachse, so dass sich ein eine eigene Location auch langfristig tragen kann.
Zum Abschluss nochmal das Stichwort Netzwerk: Gibt es regionale Anlaufstellen, die du anderen Gründerinnen und Gründern empfehlen kannst? Was hat dir auf deinem Weg geholfen?
Netzwerken ist das A und O! Ich bin Teil der Makers League und in Kontakt mit der Stadt Wendlingen. Veranstaltungen, Gründerinitiativen und persönliche Kontakte helfen enorm. Zudem such ich den Kontakt mit anderen Unternehmer*innen.
Vielen Dank für das Gespräch! Ich wünsche dir viel Erfolg mit Röstbarkeiten!
Danke dir! Und wer mehr über guten Kaffee erfahren will, ist natürlich herzlich eingeladen, einen meiner Kurse zu besuchen!
