DISCUS Strategy unterstüt den Mittelstand durch strategische Beratung bei der Transformation. Wir haben mit Partner Dr. Hannes Schubert gesprochen, was ihn als Gründer auszeichnet und was ihm bei seinen Tätigkeiten wichtig ist.
Lieber Hannes, bitte erzähle uns, was dich persönlich antreibt.
Ich bin im Grunde ein neugieriger Mensch, der gerne den Status quo in Frage stellt und sich fragt, ob man Dinge besser oder anders machen kann. So bin ich früh mit digitalen Geschäftsmodellen in Kontakt gekommen – unter anderem mit virtuellen Welten wie Ultima Online, in denen ich als Schüler bereits verhältnismäßig viel Geld verdient habe. Seitdem habe ich viele Dinge ausprobiert, zwei E-Commerce Start-ups gegründet und in ver-schiedenen Konzernen gearbeitet (z.B. Stihl und HUGO BOSS). Seit 2022 bin ich nun endlich wieder selbständig. Für mich persönlich hat mein Lebenslauf einen roten Faden, angetrieben von meiner persönlichen Motivation. Auf andere mag er vielleicht irritierend wirken.
Was bedeutet für dich Innovation?
Innovation bedeutet für mich nicht nur eine Idee zu haben, sondern die Dinge dann auch anzupacken und tatsächlich umzusetzen. Das habe ich immer wieder versucht und aus meiner Sicht ist das etwas, was einen Innovator auszeichnet. Dabei können erfolgreiche Innovationen auch unglaublich simpel sein. Dazu vielleicht eine kleine Anekdote aus einem meiner Start-ups: 2009 habe ich gemeinsam mit einem Freund die Ventire GmbH gegründet. Dieses Unternehmen verfolgte ein ganz simples Geschäftsmodell: Einkäufe bei Apple iTunes, Sony Playstation und vielen anderen Online-Gaming-Marktplätzen konnten bis dato nur mit einer Kreditkarte oder einer Prepaid-Karte bezahlt werden. Unser Geschäft basierte darauf, dass wir diese Prepaid-Karten kauften, digitalisierten und online über andere Bezahlmöglichkeiten vermarkteten. Wenn dann Märkte wie REWE eine Rabattaktion hatten und diese Karten günstig verkauft haben, sind wir mit Geldkoffern losgezogen und haben alle Karten bundesweit aufgekauft, um sie dann online weiter zu verkaufen. 2015 hatten wir einen Jahresumsatz von 15 Mio € erreicht. Das waren wilde Zeiten …
Du bist vom Konzern weg und widmest Dich mit DISCUS jetzt Beratungskonzepten – Was ist das besondere an DISCUS?
Mein Mitgründer Fabian Diefenbach und ich haben im Laufe der Jahre die Stärken und Schwächen der klassischen Beratung kennengelernt. Das hat uns angespornt, es anders zu machen. Viele Strategien werden nie umgesetzt, da die betroffene Organisation nicht die Mittel oder den Willen dazu hat. Dann landet das Konzept in der Schublade und nichts passiert. Damit Digitalberatung funktioniert, müssen in unseren Augen daher gewisse Kriterien erfüllt sein. Dazu gehört z.B. auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Das klingt zunächst trivial, die Perspektive und Expertise der Mitarbeitenden wird aber leider viel zu oft nicht genutzt. Wir haben für DISCUS ein Framework entwickelt, welches in einem sechsstufigen Prozess Elemente klassischer Strategieberatung mit agilen und kundenzentrierten Methoden zusammenführt. Die Verknüpfung dieser beiden Welten ist der Kern unserer Arbeit.
Du bist mit deinem Unternehmen hier in der Region ansässig. Was bedeutet für dich “Regionalität”?
Ich bin in Kirchheim aufgewachsen und habe dadurch eine enge Verbundenheit zur Region. Vielleicht auch gerade deshalb, weil ich zwischendurch woanders gelebt habe und den Drang hatte, rauszukommen und Neues zu sehen. Mit Beginn der persönlichen Familienplanung kam dann der Wunsch, zurück in die Heimat zu gehen. Ich bin lokal verwurzelt und gerade deshalb möchte ich in Kirchheim etwas bewegen! Nach meiner Rückkehr habe ich erstaunt festgestellt, dass sich seit 2008 im regionalen Startup-Ökosystem unglaublich viel getan hat. Als ich mein erstes Unternehmen in Kirchheim gegründet habe, gab es das alles nicht. Wir haben in „THE LÄND“ wirklich alles, um tolle Unternehmen aufzubauen: eine hohe Lebensqualität, tolle Hochschulen, Weltmarktführer und vieles mehr.
Was sind für dich die drei wichtigsten Eigenschaften, die Dich als Unternehmer auszeichnen?
Empathie – sich in andere Menschen einfühlen und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Begeisterung – den Spirit einer neuen Idee übertragen und andere mitnehmen, authentisch sein und für die Sache brennen. Struktur – Ideen sprudeln lassen und im nächsten Schritt strukturierte Pläne daraus schmieden und diese dann umsetzen.
Und zu guter Letzt: Mit welcher Person würdest du dich gerne mal über dein Projekt austauschen?
Den Austausch mit jungen Gründerinnen und Gründern, die vielleicht schon ein paar Steps weiter sind, ist schon echt bereichernd – zum Beispiel Jan Hecker von Startup Teens oder Florian Pachaly, der Gründer von Recup.